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Geschichte

Dienste am Menschen aus Tradition

Weit liegen die Anfänge der heutigen Diakonie Weilburg zurück. Schon im Jahre 1939 hatte die damals achtzigjährige Weilburgerin Johanna Schild ein Vermächtnis von 100 DM hinterlassen, das zum Aufbau und zur Errichtung einer Stätte der Ruhe und des Friedens für ältere Menschen genutzt werden sollte. Die Vision eines Altenheimes in Weilburg war geboren.

 

Es dauerte jedoch noch rund 17 Jahre, bis diese Vision auf fruchtbaren Boden traf. 1956 fand sich der Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Weilburg zu einer Sitzung ein und beschloss den Bau eines Altenheimes. Bei der Finanzierung funkte jedoch die Kirchenverwaltung in Darmstadt dazwischen. Sie wollte diese nicht übernehmen. Einziger Ausweg: Die Gründung eines Vereins. 1957 folgte die Geburtsstunde des Diakonie-Vereins Weilburg e.V.. Sein Ziel: Der eigenhändige Bau eines Altenheimes. Zunächst sah es jedoch alles andere, als gut für das Projekt aus. Es fehlten nämlich ein Bauplatz und die nötigen finanziellen Mittel. Doch dank zweier Frauen aus der Gemeinde, die einen Bauplatz zur Verfügung stellten, und Spenden in Höhe von 80.000 DM stand dem Weilburger Stift nichts mehr im Wege. Drei Jahre später, genauer gesagt am 11. August 1959, war im Weilburger Tageblatt zu lesen, dass das Altenheim Weilburger Stift, ansässig in der Frankfurter Straße, offiziell eröffnet wurde.

Im Laufe der Zeit wuchs der Verein und mit ihm die Aufgaben und Ansprüche. Neue Pläne wurden geschmiedet, weitere Baumaßnahmen ins Auge gefasst. 1961 ergab sich die Möglichkeit, dass an das Weilburger Stift angrenzende Grundstück zu erwerben. Ein Altenpflegeheim sollte entstehen. Keine leichte Aufgabe, doch 1963 wurde das Ziel erreicht, es folgte die Schlüsselübergabe für das Pflegeheim. Daraus ergaben sich jedoch neue Probleme. Mit steigenden Bewohnerzahlen wurde mehr Personal gebraucht und somit auch mehr Platz. Die Idee: Ein Wohnheim für die Schwestern, die sich fürsorglich um die Bewohner kümmerten.

1966 fand die feierliche Einweihung des Schwesternwohnheimes mit insgesamt 14 Wohnungen statt. Doch damit nicht genug. Im selben Jahr stand der Bau eines Altenwohnheimes auf der Agenda. Es sollte das erste Mal in der Geschichte des Vereins sein, dass ein Vorhaben nicht ganz, sondern nur in seinen Grundzügen verwirklicht wurde. Zumindest vorläufig. Nach gut 40 Jahren in Betrieb war der Bau des Weilburger Stifts langsam aber sicher an seine Grenzen gekommen. Eine Sanierung des Gebäudes bei laufendem Betrieb war nicht möglich. Also entschloss man sich für einen Neubau in der Freystädter Straße. Durch diese Maßnahme rückte die Idee des Altenwohnheims wieder in den Fokus. Noch bevor das neue Gebäude des Weilburger Stifts im Jahre 1996 bezogen wurde, vergrößerte sich der Verein an anderer Stelle. 1993 wurde das ehemalige private Pflegeheim Weiltal in Freienfels erworben. Doch was passierte mit dem alten Gebäude des Weilburger Stifts in der Frankfurter Straße? 1994 wurde beschlossen, die Idee des Altenwohnheimes aus dem Jahre 1966 endgültig zu verwirklichen. 47 Wohnungen entstanden in dem komplett sanierten Gebäude, das im Jahre 1998 fertiggestellt wurde.

Neben unseren zwei Häusern ist auch ein Ambulanter Pflegedienst Teil unserer vielfältigen Angebote. Dieser wurde 1978 als Nachfolgerin der kirchlichen Gemeindeschwestern unter dem Namen „Zentralstation Weilburg“ gegründet. Heute ist unser Ambulanter Pflegedienst als Diakoniestation Weilburg bekannt. Standort ist das Haus der Kirche (Helmut-Hild-Haus) in der Konrad-Adenauer-Straße 5 in Weilburg. Das Einzugs- und Versorgungsgebiet umfasst die Stadt Weilburg und die Gemeinden Merenberg, Löhnberg und Weinbach, samt den dazugehörigen Ortsteilen. Derzeit betreuen und versorgen wir durchgehend von Montag bis Sonntag ca. 180 alte und kranke Menschen.

Bis Juni 2009 verrichteten wir unseren Pflegeauftrag noch unter der Trägerschaft des Evangelischen Dekanats Weilburg. Einen Monat später wurden wir in die damals neu gegründete Diakonie Weilburg gemeinnützige GmbH überführt. Der Diakonie-Verein Weilburg e.V. gehörte somit nach knapp 52 Jahren der Vergangenheit an. Im Jahre 2013 folgte dann die vorerst letzte Veränderung für unsere Einrichtungen. Seit diesem Jahr stehen wir offiziell unter der Trägerschaft der Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau (GfdE).